Die Zersiedelung des Umlandes einer jeden deutschen Stadt durch Einfamilienhäuser setzt zwar den Traum nach dem Wohnen am Rand um, an der Schwelle zwischen Natur und Stadt; die Konsequenz dieses Handelns aber, die räumliche Distanz, hat zu mehr als nur zu einem moralischen Druck auf die Autofahrer geführt: die Folgeschäden sind derart massiv einzustufen, daß bald von einem irreversiblen Vorgang gesprochen werden kann.
Uns interessiert in diesem Seminar das Gegenmodell hierzu, die Stadtwohnung.
Dabei gehen wir nicht von der multiplizierten und einheitlich repetierten Wohnung des städtischen Mehrfamilienhauses aus, sondern wollen das Individualistische im inneren Gefüge herausschälen, dem Bewohner einen maßgeschneiderten Raum für seinen Lebensentwurf zu geben.
Gleichzeitig aber wird uns bewusst, dass es eine Nachbarschaft gibt und wir rufen uns damit vermeintlich obsolet gewordene Umgangsformen wieder in Erinnerung. Die Stadt als kultivierte Lebensform stellt an ein Haus Ansprüche, die über den individualistischen Entwurf von Stararchitekten im Dienst einer corporate identity hinausgehen. "Häuser verhalten sich zueinander so, wie Menschen sich zueinandner verhalten", so nennt man das anthropomorphe Verhaltensmuster im architektonischen Eingriff.
Workshop in Mantova and Projects in Regensburg 2006
Palazziin partnership with Prof. Manfredo Manfredini, Politecnico di Milano