Maritime Research and Rescue Center for Waste Oil of sunken ships, Gdansk, Poland 2010|2021
Baltic Baywatch

in Cooperation with Prof. Dr. Rudolf Hierl and Dipl.-Ing. Architektin Sylvia Paur
Vor den Küsten der Welt liegen tickende Zeitbomben, von denen die Öffentlichkeit bisher kaum etwas ahnt: 6.300 Wracks, gesunken im Zweiten Weltkrieg, verrosten seit mehr als 70 Jahren im Meer. Forscher schätzen die in ihnen verbliebene Menge Öl auf bis zu 15 Millionen Tonnen. Was tun, um eine Ölpest zu verhindern?
Die Ostseeküste Polens ist besonders stark betroffen, sanken hier doch besonders in den letzen Monaten des zweiten Weltkriegs zahlreiche, vor allem deutsche Schiffe. Es ist auch das Gebiet der schlimmsten Katastrophen der Seefahrtsgeschichte, wurden doch hier das Kreuzfahrtschiff „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945 mit rund 10.000 Flüchtlingen versenkt, wovon rund 9.300 ums Leben kamen; eine Woche später das Flüchtlingsschiff „Steuben“ mit rund 4000 Opfern und im April das Flüchtlingsschiff „Goya“ mit rund 7000 Opfern. Zahlreiche weitere Schiffe und U-Boote liegen aus jener Zeit auf dem Meeresgrund, besonders dicht sind die Wracks in der Danziger Bucht verteilt.
Sie korrodieren seit 70 Jahren und es zeigen sich seit wenigen Jahren nun die erste Umweltschäden durch austretendes Schweröl, welches noch immer in den Tanks der Wracks eingeschlossen ist und nun durch das Durchrosten des Stahls austritt und ganze Küstenregionen bedroht.
Die Danziger Bucht besitzt die touristisch beliebtesten Strände des Landes und ist das berühmteste Naherholungsziel weithin: seine Promenaden und Strände zwischen Danzig, Sopot und Gdingen waren schon im 19. Jahrhundert Ausflugsziel der Bourgeoisie des Industriezeitalters.
Es wird befürchtet, dass diese Strände durch eine Ölpest, hervorgerufen durch die Wracklecks, auf Jahre hinaus verseucht werden.
Noch wäre Zeit, die „schwarzen Tränen der Meere“ sicher zu entsorgen. Doch trotz aller Warnungen unternehmen die wenigsten Regierungen bisher etwas gegen die Gefahr. Die Wracks auszupumpen wäre zwar technisch möglich, aber aufwendig und teuer. Dabei warnen Experten, dass etliche Wracks jetzt in eine kritische Phase eintreten.
Aufgrund der jahrzehntelangen Korrosion im salzigen Meerwasser reichen manchmal kleinste Erschütterungen aus, um die Stahlwände der gesunkenen Schiffe brechen zu lassen.

Es ist ein Institut für Meereskunde mit dem Schwerpunkt Meeresökologie zu schaffen. Aufgabe dieses Instituts ist einerseits theoretische Arbeit, welche die Erforschung des Ostseeraums hinsichtlich mariner Ökosystemmodellierung, Schelfmeer Ozeanographie und Klimaauswirkungen untersucht.
Andererseits wird auf der Grundlage der Daten die Bergung von Öl und Munition aus Wracks organisiert und entsorgt. Dazu bedarf es eines Hebe- und Bergungsschiffes, für welches ein Anlegeplatz vorgesehen wird.
Weiter wird das Institut die mediale Information für die Öffentlichkeit, sowie die Dokumentation und Anlegung einer Daten- und Exponatenbank anlegen.