Selb ist eine schrumpfende Stadt – dies klingt zuerst einmal problematisch. Der Begriff Schrumpfung bezeichnet zunächst lediglich ein Phänomen: den Verlust von städtischer Bevölkerung und von wirtschaftlicher Aktivität. Ist Selb mit solchen Merkmalen eine Ausnahme in Bayern? Oder übernimmt es gerade durch die intensive Auseinandersetzung mit diesem Phänomen nicht eher eine Vorreiterrolle für das Land, indem es antizipatorisch handelt und bereits Lösungsansätze entwickelt, die in Kürze auf andere Städte, Kommunen und Landstriche übertragen und angewendet werden können? Wir sind, und das darf vorausgeschickt werden, in eine Diskussion geraten, die aktueller und zukunftsweisender nicht sein kann Selb ist ein hervorragendes, kleines Juwel und zeigt einen beherzten und klugen Umgang mit dem Schrumpfungsprozess auf. Aus schwierigster Ausgangsposition gestartet, zeigt der Artikel der Publikation „Stadtumbau West“, wie es Selb in einem krisengeschüttelten Wohngebiet gelang, Zukunft zu proben und erfolgreich zu installieren. Die Aufgabe befasst sich mit einem kleinen Feld in der Innenstadt, einem Spickel zwischen Wittelsbacherstraße, Oberer Markt und Sedanstraße. Hier wird gebaut, verdichtet, neues Leben eingehaucht.